Kritiken



Einer geht noch – Best of Adolphinum

Premiere: 06.11.2009, Stadttheater Lippstadt

 

 

Die Lippstädter Zeitung "Der Patriot"
zur "Dreier-Version" (März 2016) in Erwitte:


"Echt jetzt oder nur terroretisch?" 

Lehrer-Kabarett: Die Daktiker präsentieren
urkomisches "Best of" im Hotel Büker 

ERWITTE • Geschrei ertönt auf der Bühne im Hotel Büker: "Frau Lengowski, jetzt fahren Sie doch ein bisschen schneller!" Doch es ist schon zu spät. Die drei Lehrer Herr Krick. Herr Lass und Frau Lengowski verpassen den Festakt zum Schuljubiläum des Adolphinum. Aber bekanntlich können Lehrer ja auch spontan improvisieren und so ist die Entscheidung schnell gefallen: "Dann fangen wir halt schon mal mit dem Sektempfang an!"

Es ist Freitagabend und auf der Bühne stehen Die Daktiker. Das sind Lehrer. die Kabarett machen und zwar nicht nur für Lehrer. Der Saal ist voll und die Stimmung gut. Aber auch in der Realität musste ein bisschen improvisiert werden. Denn Hermann-]osef Skutnik konnte krankheitsbedingt nicht mitmischen. Kurzerhand haben Hans-Peter Königs. Andreas Boxharnmer und Brigitte Lämbgen ein "Best of" aus den bisher acht Programmen zusammen gestellt, das statt des geplanten Programms "Adolphinum – all inclusive – Keiner bleibt zurück" präsentiert wurde.

Zur Freude der GEW Lippstadt-Soest, die zu dem unterhaltsamen Abend eingeladen hatte. hatten trotz der Programmänderung 'kaum Gäste abgesagt. Eindeutig die richtige Entscheidung, denn der Abend war ein voller Erfolg. Die Themen reichten vom fachfremden Unterricht über die Pubertät als „aller Pickel Anfang" bis hin zu „Copy fix mit copy Tricks". Das Trio schlüpfte dabei von einer Rolle in die nächste. Ob Schüler, Hausmeister oder Eltern, jegliche Charaktere aus dem Schulalltag kamen auf ihre Kosten.

Ein Highlight: Der Elternsprechtag. Während der Hausmeister vorschlägt, diesen in der Sporthalle stattfinden 'zu lassen, um mehr Transparenz zu schaffen, mühen sich die Lehrer in den Klassenräumen mit den Eltern ab. Diese wissen ja bekanntlich alles besser und lassen die Lehrer gar nicht mehr zu Wort kommen.

So wird auch direkt klargestellt: "Am Elternsprechtag dürfen endlich mal die Eltern sprechen!" Auch musikalisch hatte der Abend etwas zu bieten. Mit Gitarre, Mundharmonika, Keyboard, Trompete und natürlich mit Gesang wurde so manch eine Hymne auf die Inklusion, den Kopierer und die Disziplin zum Besten gegeben. Dabei wurde die eine oder andere Tatsache verdreht. Heutzutage kommt man ja schließlich auch als "Bürger hinterm Migrationsgrund" über den "dritten Bildungsschleichweg" in die "all-inclusive-Klasse". Da fragt sich der Schüler nur noch: "Echt jetzt oder nur terroretisch?"

• hb

 

 


die daktiker – Deutschlands dienstältestes Lehrer-Kabarett