Kritiken



Adolphinum - fit for future

Premiere: 19.08.2021, Stadttheater Lippstadt

 

 

Die Lippstädter Stadtmagazin "Leitplanke" zur Premiere
von "Adolphinum - fit for future" (Ausgabe 9/2021):


Gelungener Saisonstart
die daktiker:
Adolphinum - fit for future

von Günter Brandt

Nachdem die ursprünglich schon für das vergangene Jahr geplante Premiere des zehnten Adolphinum-Programms pandemiebedingt verschoben werden musste, hatten die daktiker nun Mitte August die Ehre, mit diesem – so viel sei gleich verraten - gelungenen Werk die neue Theatersaison 2021/22 einzuläuten, Normalerweise ist immer die Studiobühne das Revier von Brigitte Lämbgen, Andreas Boxhammer, Hans-Peter Königs und Hermann-Josef Skutnik, aufgrund der geltenden Corona-Schutzbestimmungen mussten sie diesmal aber im Großen Haus ran - das unter den geltenden Abstandsregeln an diesem Abend praktisch ausverkauft war. Für Kleinkunstprogramme ist der größere Rahmen eigentlich nicht so ideal, aber die erfahrenen daktiker meisterten diese Herausforderung problemlos.

Der Handlungsrahmen von Adolphinum - fit for future: Schulleiterin auf Probe Hildegard Lengowski (Lämbgen) hat sich von der Bezirksregierung überreden lassen, mit ihrem Traditionsgymnasium bei einem "Schule der Zukunft“-Wettbewerb teilzunehmen. Von nun an wird - lückenlos elektronisch aufgezeichnet - nach Kräften optimiert, digitalisiert, inkludiert und (sehr zum Leidwesen von Frau Lengowski) dokumentiert. Alle ziehen an einem Strang - dem jeweils eigenen: Während der für ein paar Wochenstunden reaktivierte Ex-Direktor Dr. Bass (Skutnik) nur noch orientierunqslos durch die Flure irrt, präsentiert sich Karl-Eduard Krick (Königs) zwischenzeitlich sogar mal charmant, weil der autoritäre Pädagoge der ganz alten Schule kurz vor dem Ruhestand auf eine pensionssteigernde Beförderung spekuliert. Der ehemalige kommissarische Schulleiter Willi R. Lass (Boxhammer) bewirbt sich wiederum heimlich selbst bei der Bezirksregierung, um endlich der alltäglichen Tretmühle zu entkommen usw.

Und die Eltern der Schüler des Adolphinums sind natürlich auch nicht besser, der ganz normale Schulwahnsinn eben ... - inzwischen ergänzt um einige Einschübe zum aktuell unvermeidlichen Thema Corona.

Neben der peppigen Slam-Style-Synopsis von Shakespeares Romeo und Julia gehörten die Musiknummern wie gewohnt zu den absoluten Highlights auch des jüngsten daktiker-Proqrarnms. Neben Eigenkompositionen (so gab's ein Wiederhören mit "Kollegen, Kaos, Klassenkämpfe" aus dem allerersten Adolphinum-Programm) erklangen wieder viele bekannte Songs mit neuen Texten. Die Bandbreite reichte dabei vom mexikanischen Folk-Klassiker "La Bamba“ über Shocking Blues "Venus" oder "Sympathy for the DeviI" von den Stones bis zum unsterblichen Udo-Jürgens-Hit "Griechischer Wein“. Das alles ließ die Zeit auch mit FFP-2-Maske wie im Flug vergehen und bescherte unserem Musentempel genau den hoffnungsvollen Saisonstart, den man sich nach den zurückliegenden schwierigen Monaten wünscht.

 


die daktiker – Deutschlands dienstältestes Lehrer-Kabarett